Wie gravierend sind die Langzeitschäden der Corona-Pandemie für die Hotellerie? Und wie wirkt sich die Krise auf das Verhältnis zwischen Hoteleigentümern und -betreibern aus? Ein Verhältnis, auf das es gerade jetzt ankommt, schließlich stehen der Asset-Klasse dringend nötige Investitionen in neue, zukunftsträchtige und nachhaltige Ideen und Modell bevor. Zur Beantwortung dieser Frage lud Cost & Logis, die Kommunikations-Plattform für die Hotellerie, zum Experten-Talk „Connected by“. Für ETL ADHOGA analysierte Senior Manager Business Development & Marketing Konstantin F. Ballek die aktuelle Lage der Asset-Klasse und diskutierte mit weiteren hochkarätigen Gästen aus der Branche die anstehenden Herausforderungen und Entwicklungen der Hotellerie.
Noch kann freilich niemand verlässlich sagen, wie lange die Krisenfolgen die Branche beeinträchtigen werden. Einig war sich die Experten-Runde aber darin, dass die Hotellerie die Pandemie zum Anlass nehmen sollte, dringend benötigte Erneuerungen vorzunehmen. Dabei betonte Ballek, dass es vor allem um eine Verbreiterung der Angebote gehe. Dass Tagungsgäste aus der Wirtschaft oder Politik bereits Jahre vor Corona Veranstaltungen lieber in Kinosälen anstatt in Hotelräumlichkeiten durchgeführt hätten, sei ein Warnsignal gewesen, dass man ernst zu nehmen habe.
Ballek zufolge müsse die Customer Journey noch stärker in den Mittelpunkt der Erneuerung gestellt werden. Insbesondere bei einem Großteil der Hotels in Innenstädten und an Flughäfen und Messen bestehe Handlungsbedarf. Nichtsdestotrotz zeigte sich Ballek überzeugt davon, dass neue Ideen, Konzepte und junge Talente bereits in die Branche einfließen würden. „Ein Jahr lang Urlaub im eigenen Land (durch die Corona-Bestimmungen für den Tourismus) hat der Branche gutgetan, sich selbst und das eigene Projekt zu hinterfragen.“
Ballek verwies in dem Zusammenhang auf die Kernfrage, das Verhältnis von Betreibern und Investoren. „Der Punkt ist: Die Leute mit den guten Ideen sind meistens nicht diejenigen, die es sich leisten können, diese umzusetzen. Wir werden daher viele gute Neugründungen erleben, die aber entsprechende Geldgeber benötigen.“ Ein deutlicher Appell zum Vertrauensvorschuss in die Asset-Klasse.
Vielen kleinen Betrieben stehe dennoch ein harter Jahresausklang bevor, warnte Ballek. Häufig seien die Ausmaße dessen, was sie an finanziellen Belastungen vor sich herschieben, nicht bewusst. Dennoch: In jeder Krise steckt eine Chance. Es gilt also, alle Kräfte zu bündeln, um die Branche erfolgreich in die Zukunft zu führen.
Die ganze Folge des Connected by-Expertentalks gibt es hier zum Nachschauen:
https://cost-logis.de/2021/10/08/hotelinvestment-am-wendepunkt-verliert-die-asset-klasse-ihren-reiz-3/